31 Zeichnungen im InkTober 2018 – Tipps zum Durchhalten

Auf Instagram gibt es tausende kreative Challenges. Nicht nur den InkTober. Die meisten davon möchten, dass ihr täglich zeichnet. Eine echte Herausforderung, wenn man Vollzeit einer anderen Beschäftigung nachgeht. Durchhalten ist das Stichwort.

Das Vorhaben scheitert meistens an der falschen Einstellung oder zu hohen Zielen. Anders als so viele Beiträge im Internet, möchte ich euch Tipps geben, wie ihr die Challenge auf euch persönlich zuschneiden könnt. Damit sich in eurem Alltag nichts ändern muss. Sprich: Tipps für alle Ausredenprofis, Motivationsmuffel und Aufschieberitisinfizierte.

Aber bevor es los geht – und ihr es nicht schon gesehen habt: die ersten 15 Zeichnungen und mein persönlicher Weg durch den Inktober 2018 gab es im letzten Beitrag zu sehen und zu lesen.

6 Zeichnungen zu 6 Themen: harzender Zapfen und ablassen, Vanilleblüte und teuer, Rohrkolben und schmutzig, Holzscheit und hacken, Stachelbeere und stachelig, Baumwolle und strech
Die Stichworte zu den Zeichnungen in Leserichtung: drain/ablassen – expensive/teuer – muddy/schmutzig – chop/hacken – prickly/stachelig – strech/strecken

Vorbereiten oder auch nicht.

Wie man sich erfolgreich durch eine „Daily-Challenge“ kämpft hängt von eurem Charakter ab.

Zum InkTober habe ich beobachtet, dass viele professionelle Künstler (also jene, die damit Geld verdienen) sich langfristig vorbereitet haben. Schon Wochen vorher haben sie Konzepte entwickelt und Vorzeichnungen angefertigt, um später nur noch das Bild zu kolorieren. Um den hohen Standart auf ihren Profilen nicht einbrechen zu lassen, ist das sicher sinnvoll.

Ich hingegen mag es spontan. Unter Druck kommen mir am schnellsten die besten Ideen. Dafür fehlt mir dann natürlich die Zeit für etwas Aufwändiges. Aber die Herausforderung besteht ja nur darin jeden Tag zu Zeichnen. Nicht: jeden Tag einen neuen Rembrandt hervor zu zaubern.

6 Zeichnungen zu 6 Themen: Sternanis und Stern, Rose und Geschenk, zusammengewachsene Erdbeeren und doppelt, Ahornspross und stoßen, Paprika und Scheibe, Buchecker und Donner
Die Stichworte zu den Zeichnungen in Leserichtung: star/Stern – gift/Geschenk – double/doppelt – jolt/stoßen – slice/Scheibe – thounder/Donner

Keine Ausreden mehr.

Geeignete Materialien aussuchen.

Unterschiedliche Materialien sind unterschiedlich anstrengend. Sucht euch Werkzeuge und Formate aus, die für euch und eure Situation funktionieren und die ihr nicht erst begreifen müsst. Das spart Zeit. Ich habe mich zum Beispiel dieses Jahr gegen die klassische Feder mit Tusche entschieden, weil ich unterwegs zeichnen wollte.

Anders denken.

Ihr werdet vermutlich nie eine Challenge finden, die in allen Punkten zu euch passt. Was spricht dagegen sie abzuwandeln? Seid kreativ und passt sie euren Interessen, Materialien oder Stil an.

Aufwand eingrenzen.

Seid realistisch und setzt euch nicht zu hohe Ziele. Ihr verliert nur dann nicht die Nerven, wenn der Aufwand jeden Tag schaffbar ist. Werft dazu einen Blick auf euren Kalender: Was ist der stressigste Tag eurer Woche? Wann kommt ihr Heim? Was ist zu Hause zu tun? Und wie viel Zeit braucht ihr für euch selbst? Wenn dann nur 20 Minuten übrig bleiben, ist das genau das Zeit-Budget, das ihr für jeden Tag zur Verfügung habt.

Pausen nutzen.

Beim Pendeln in Bus und Bahn. Bei einem weniger wichtigen Meeting. In der Mittagspause. Im Wartezimmer. In einer langweiligen Vorlesung … Häufig müssen wir warten oder untätig herumsitzen. Warum diese Zeit nicht nutzen und statt auf das Handy zu starren ein wenig Zeichnen?

3 Zeichnungen vom ersten Bild im Detail

Positiv denken.

Nicht perfektionistisch sein.

Hätte mir das jemand vor 2 Jahren geraten, ich hätte ihn ausgelacht. „So einfach geht das nicht!“, hätte ich gesagt. Und heute: „Doch, so einfach geht das!“. Ich glaube, was viele als Perfektionismus bezeichnen, ist eigentlich Unsicherheit. Wer zu seinen Arbeiten nicht steht, wird nie fertig. Ihr werdet immer noch eine Stelle finden, die ihr verbessern möchtet.

Ich selbst habe mich lange Zeit an anderen Künstlern, Designern und Tätowierern orientiert. Ich wollte auch so einen geraden, sauberen Strich haben. Da ich aber immer etwas zittere, ist das physisch einfach nicht möglich. Das musste ich erst einmal kapieren. Ich musste meinen Stil finden, damit ich über Fehler hinweg sehen kann. Das bringt uns zum nächsten Punkt:

Im eigenen Stil zeichnen.

Ihr habt euren eigenen Stil noch nicht gefunden? Super! Dann ist eine Challenge, wie der InkTober, genau das Richtige für euch! Ihr habt ein vorgegebenes Thema und nur begrenzt Zeit. Der kleine Zeitrahmen wird euch zwingen nicht über jeden Strich nachzudenken. Und im Laufe der Challenge werdet ihr lockerer. Ihr entfernt unnötige Details und geht sicherer mit dem Stift um. Vielleicht findet ihr sogar ein Element, Formen, Farben oder Stricharten, die ihr in jedes Bild einbaut. Man wird euch erkennen. Und es wird Spaß machen.

3 Zeichnungen vom zweiten Bild im Detail

Augen zu und durch.

Ich habe mich dieses Jahr gezwungen erst zu zeichnen und dann zu schauen, was die anderen gemacht haben. Das war genial! So flüsterte mir mein Hirn nicht zu: „Ach Mist! Der hatte die gleiche Idee. Jetzt kannst du das nicht mehr machen!“ oder „Da geht einer viel besser mit dem Thema um als du. Also ich würde deins nicht hochladen …“


 

Ich habe übrigens jetzt ein neues Skizzenbuch und mache fleißig weiter.
Apropos Skizzenbuch …

[pinpoll id=66300]

Na? Noch Zweifel, dass Challenges etwas für dich sind?
Dann schreibe es mir unbedingt in die Kommentare.
Vielleicht kann ich dir persönlich noch ein paar Tipps geben.

Liebe Grüße > sara

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Auf Instagram gibt es tausende kreative Challenges. Nicht nur den InkTober. Die meisten davon möchten, dass ihr täglich zeichnet. Eine echte Herausforderung, wenn man Vollzeit einer anderen Beschäftigung nachgeht. Durchhalten ist das Stichwort.

Das Vorhaben scheitert meistens an der falschen Einstellung oder zu hohen Zielen. Anders als so viele Beiträge im Internet, möchte ich euch Tipps geben, wie ihr die Challenge auf euch persönlich zuschneiden könnt. Damit sich in eurem Alltag nichts ändern muss. Sprich: Tipps für alle Ausredenprofis, Motivationsmuffel und Aufschieberitisinfizierte.

Aber bevor es los geht – und ihr es nicht schon gesehen habt: die ersten 15 Zeichnungen und mein persönlicher Weg durch den Inktober 2018 gab es im letzten Beitrag zu sehen und zu lesen.

6 Zeichnungen zu 6 Themen: harzender Zapfen und ablassen, Vanilleblüte und teuer, Rohrkolben und schmutzig, Holzscheit und hacken, Stachelbeere und stachelig, Baumwolle und strech
Die Stichworte zu den Zeichnungen in Leserichtung: drain/ablassen – expensive/teuer – muddy/schmutzig – chop/hacken – prickly/stachelig – strech/strecken

Vorbereiten oder auch nicht.

Wie man sich erfolgreich durch eine „Daily-Challenge“ kämpft hängt von eurem Charakter ab.

Zum InkTober habe ich beobachtet, dass viele professionelle Künstler (also jene, die damit Geld verdienen) sich langfristig vorbereitet haben. Schon Wochen vorher haben sie Konzepte entwickelt und Vorzeichnungen angefertigt, um später nur noch das Bild zu kolorieren. Um den hohen Standart auf ihren Profilen nicht einbrechen zu lassen, ist das sicher sinnvoll.

Ich hingegen mag es spontan. Unter Druck kommen mir am schnellsten die besten Ideen. Dafür fehlt mir dann natürlich die Zeit für etwas Aufwändiges. Aber die Herausforderung besteht ja nur darin jeden Tag zu Zeichnen. Nicht: jeden Tag einen neuen Rembrandt hervor zu zaubern.

6 Zeichnungen zu 6 Themen: Sternanis und Stern, Rose und Geschenk, zusammengewachsene Erdbeeren und doppelt, Ahornspross und stoßen, Paprika und Scheibe, Buchecker und Donner
Die Stichworte zu den Zeichnungen in Leserichtung: star/Stern – gift/Geschenk – double/doppelt – jolt/stoßen – slice/Scheibe – thounder/Donner

Keine Ausreden mehr.

Geeignete Materialien aussuchen.

Unterschiedliche Materialien sind unterschiedlich anstrengend. Sucht euch Werkzeuge und Formate aus, die für euch und eure Situation funktionieren und die ihr nicht erst begreifen müsst. Das spart Zeit. Ich habe mich zum Beispiel dieses Jahr gegen die klassische Feder mit Tusche entschieden, weil ich unterwegs zeichnen wollte.

Anders denken.

Ihr werdet vermutlich nie eine Challenge finden, die in allen Punkten zu euch passt. Was spricht dagegen sie abzuwandeln? Seid kreativ und passt sie euren Interessen, Materialien oder Stil an.

Aufwand eingrenzen.

Seid realistisch und setzt euch nicht zu hohe Ziele. Ihr verliert nur dann nicht die Nerven, wenn der Aufwand jeden Tag schaffbar ist. Werft dazu einen Blick auf euren Kalender: Was ist der stressigste Tag eurer Woche? Wann kommt ihr Heim? Was ist zu Hause zu tun? Und wie viel Zeit braucht ihr für euch selbst? Wenn dann nur 20 Minuten übrig bleiben, ist das genau das Zeit-Budget, das ihr für jeden Tag zur Verfügung habt.

Pausen nutzen.

Beim Pendeln in Bus und Bahn. Bei einem weniger wichtigen Meeting. In der Mittagspause. Im Wartezimmer. In einer langweiligen Vorlesung … Häufig müssen wir warten oder untätig herumsitzen. Warum diese Zeit nicht nutzen und statt auf das Handy zu starren ein wenig Zeichnen?

3 Zeichnungen vom ersten Bild im Detail

Positiv denken.

Nicht perfektionistisch sein.

Hätte mir das jemand vor 2 Jahren geraten, ich hätte ihn ausgelacht. „So einfach geht das nicht!“, hätte ich gesagt. Und heute: „Doch, so einfach geht das!“. Ich glaube, was viele als Perfektionismus bezeichnen, ist eigentlich Unsicherheit. Wer zu seinen Arbeiten nicht steht, wird nie fertig. Ihr werdet immer noch eine Stelle finden, die ihr verbessern möchtet.

Ich selbst habe mich lange Zeit an anderen Künstlern, Designern und Tätowierern orientiert. Ich wollte auch so einen geraden, sauberen Strich haben. Da ich aber immer etwas zittere, ist das physisch einfach nicht möglich. Das musste ich erst einmal kapieren. Ich musste meinen Stil finden, damit ich über Fehler hinweg sehen kann. Das bringt uns zum nächsten Punkt:

Im eigenen Stil zeichnen.

Ihr habt euren eigenen Stil noch nicht gefunden? Super! Dann ist eine Challenge, wie der InkTober, genau das Richtige für euch! Ihr habt ein vorgegebenes Thema und nur begrenzt Zeit. Der kleine Zeitrahmen wird euch zwingen nicht über jeden Strich nachzudenken. Und im Laufe der Challenge werdet ihr lockerer. Ihr entfernt unnötige Details und geht sicherer mit dem Stift um. Vielleicht findet ihr sogar ein Element, Formen, Farben oder Stricharten, die ihr in jedes Bild einbaut. Man wird euch erkennen. Und es wird Spaß machen.

3 Zeichnungen vom zweiten Bild im Detail

Augen zu und durch.

Ich habe mich dieses Jahr gezwungen erst zu zeichnen und dann zu schauen, was die anderen gemacht haben. Das war genial! So flüsterte mir mein Hirn nicht zu: „Ach Mist! Der hatte die gleiche Idee. Jetzt kannst du das nicht mehr machen!“ oder „Da geht einer viel besser mit dem Thema um als du. Also ich würde deins nicht hochladen …“


 

Ich habe übrigens jetzt ein neues Skizzenbuch und mache fleißig weiter.
Apropos Skizzenbuch …

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Na? Noch Zweifel, dass Challenges etwas für dich sind?
Dann schreibe es mir unbedingt in die Kommentare.
Vielleicht kann ich dir persönlich noch ein paar Tipps geben.

Liebe Grüße > sara

31 Zeichnungen zum InkTober 2018 – Mein Weg
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6 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Sehr schöner Blogeintrag. Ich erkenne mich in einigen Punkten wieder und hatte gerade ein kleines Tief bei der #januart Challenge, aber jetzt geht es wieder weiter ?

    Antworten
  • guter Beitrag ;-), tolle Zeichnungen

    Antworten
  • Bettina Halbach
    20. Juni 2019 11:41

    Hallo Sarah, Challenges sind was für mich, wenn sie meinen Interessen entsprechen und ich alleine schon die Ausschreibung mit leuchtenden Augen lese – ich denke, das ist der wichtigste Motivator, die Freizeit „in der Stube“ zu verbringen? Deine Zeichnungen sind mega, dass du mit zitternder Hand zeichnest sieht man nicht :-) und ich finde deine Tipps, wie du die Challenge, also den Inktober durchgehalten hast wirklich gut, meistens scheitert es ja am inneren Schweinehund… ich wusste gar nicht, dass es solche Challenges auf Instagram gibt, bin dort aber auch (fast) nicht unterwegs, toll! liebe Grüße Bettina

    Antworten
    • Hey Bettina,
      oh dankeschön :) Ja, das zittern kann ich gut verstecken, wenn ich schnelle Linien zeichne. Man macht das Beste draus ;) ich habe manchmal das Gefühl, dass Instagram aus Challenges besteht :D Gerade in der Herbst-/Winterzeit wird man förmlich damit überschüttet. Vielleicht schaust du doch öfter mal vorbei. über solche Aktionen findet man auch häufig interessante Kanäle, die einem vorher noch nicht begegnet sind :)
      Liebe Grüße > sara

      Antworten

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